Auditierung agiler Organisationen – eine Herausforderung an die Kompetenz von Auditorinnen und Auditoren?

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Um den steigenden Anforderungen der VUCA-Welt, geprägt von Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambivalenz, gewachsen zu sein, gewinnen flexible, agile Organisationen immer mehr an Bedeutung. Die zunehmende Agilität in Organisationen impliziert unweigerlich auch die Notwendigkeit für das Qualitätsmanagement, agiler zu werden. Obwohl in der jüngeren Literatur zwar die notwendigen Kompetenzen von Teammitgliedern agiler Organisationen und agiles Qualitätsmanagement zusehends behandelt werden, gab es bisher noch keine definierten Kompetenzanforderungen an Auditorinnen und Auditoren bei der Auditierung und Zertifizierung agiler Managementsysteme.

Eine umfassende Normen- und Literaturanalyse und Interviews mit Expertinnen und Experten liefern dazu erste Erkenntnisse.

Auditorinnen und Auditoren müssen in Ihrem Handeln nicht nur zahlreiche Leitfäden und Normen berücksichtigen, auch die an sie gestellten Kompetenzanforderungen sind umfangreich. Im Kontext der Auditierung eines agilen Qualitätsmanagements ergeben sich zusätzliche Hürden, die es erfolgreich zu bewältigen gilt.

Die Identifizierung und Zuordnung von Kompetenzen

In den aus den Normen und Richtlinien herausgefilterten und anhand des KODE® KompetenzAtlas zugeordneten Kompetenzen wurden nur neun der insgesamt 64 strategischen und vier der zwölf operativen Teilkompetenzen für Auditorinnen und Auditoren nicht lokalisiert.

Die Interviews mit Expertinnen und Experten ergaben eine Erweiterung der strategischen Kompetenzen um das Thema Kreativität von Auditorinnen und Auditoren sowie der operativen Kompetenzen um EDV-Kenntnisse.

Graduelle Unterschiede in der Kompetenzausprägung

Zudem ergeben sich in agilen Organisationen graduelle Unterschiede in der Ausprägung einzelner Kompetenzanforderungen:

  • Eine höhere Ausprägung der personalen Kompetenz ist laut Expertenmeinung in Form einer besonders hohen Toleranz und Offenheit für Veränderungen nötig.
  • Außerdem sind erhöhte sozial-kommunikative Kompetenzen in Hinblick auf die Sprachgewandtheit und Kommunikationsfähigkeit wünschenswert.
  • Ferner wird die Fach- und Methodenkompetenz um ein breit gefächertes Fachwissen über agile Methoden und Praktiken erweitert.
Abbildung 1: Idealtypisches Kompetenzmodell für Auditorinnen und Auditoren nach Waidacher

Ausblick auf die Zukunft der Auditorenkompetenzen

Das immer präsenter werdende Thema Agilität hat somit auch Auswirkungen auf die Kompetenzanforderungen von Auditfachpersonal. Dies sollten künftig sowohl Zertifizierungsstellen als auch Auditorinnen und Auditoren in der Ausbildung und Beauftragung entsprechend berücksichtigen. Die zunehmende Relevanz von Agilität beeinflusst die Kompetenzanforderungen an Auditfachpersonal. Eine angemessene Berücksichtigung dieser Entwicklung sollte sowohl von Zertifizierungsstellen als auch von Auditorinnen und Auditoren bei Ausbildung und Aufgabenübernahme erfolgen.

KODE®-basierte Lösungen als Unterstützung

Die KODE® basierten Kompetenzanalysen und -trainings sind wertvolle Hilfsmittel, um den Herausforderungen gerecht zu werden.

Wenn Sie noch mehr über die Forschungsergebnisse erfahren möchten, lesen Sie die dazu veröffentlichte Whitepaper.