Personalmangel betrifft 58 Prozent der Betriebe

, , ,

Der aktuelle Austrian Business Check des KSV1870 zeigt, dass mehr als die Hälfte (58 %) der österreichischen Unternehmen unter akutem Personalmangel leidet. Besonders in der Industrie ist die Lage mit sieben von zehn Betrieben, die über fehlende Mitarbeiter:innen klagen, dramatisch. Dieser Personalmangel hat auch interne Auswirkungen auf die Unternehmen. Die bestehenden Mitarbeiter:innen sind einer erhöhten Belastung ausgesetzt und es sind neben effizientem Kompetenzmanagement zusätzliche finanzielle Anreize erforderlich, um Mitarbeiter:innen im Unternehmen zu halten.

Auswirkungen des Personalmangels: Mehr als interne Belastung

Die Auswirkungen des Personalmangels gehen jedoch über die internen Belastungen hinaus. Unternehmen mussten aufgrund des Mangels an Personal häufig neue Aufträge ablehnen. Dies hat zu Umsatzeinbußen geführt, und Unternehmen lassen potenzielles Geld buchstäblich liegen. Weitere negative Folgen sind eine geringere Produktauswahl, der Verlust der Wettbewerbsfähigkeit und eine verringerte Innovationsstärke.

Gemeinsame Lösungen notwendig

Um dem Personalmangel entgegenzuwirken, planen 20 Prozent der Unternehmen, ihren Mitarbeiter:innenstand im Jahr 2023 trotz wirtschaftlicher Herausforderungen zu erhöhen. Es besteht ein dringender Bedarf an einer Zusammenarbeit zwischen politischen Entscheidungsträgern und der Wirtschaft, um dieses Problem anzugehen. Ricardo-José Vybiral, CEO der KSV1870 Holding AG, betont die Notwendigkeit, sich intensiv mit dem Mitarbeiter:innenmangel auseinanderzusetzen, da dies ein Thema für die nächsten zehn Jahre sei.

Branchen- und regionale Unterschiede

Auf Branchenebene ist die Industrie mit 71 Prozent am stärksten vom Personalmangel betroffen, gefolgt von der Bauwirtschaft mit 76 Prozent. Auf regionaler Ebene ist der Mangel an Arbeitskräften derzeit besonders in Kärnten (73 %) und Oberösterreich (67 %) ausgeprägt. Vorarlberg steht mit nur 20 Prozent betroffenen Unternehmen vergleichsweise besser da.

Personalabbau vs. -aufstockung

Laut einer aktuellen Umfrage im Rahmen des Austrian Business Checks planten im Vorjahr zwölf Prozent der Unternehmen Personalabbau aufgrund der generellen Kostenentwicklung. In diesem Jahr wird erwartet, dass dies bei etwa jedem zehnten Betrieb der Fall sein wird. Gleichzeitig planen jedoch 20 Prozent der Unternehmen, ihren Personalstand zu erhöhen. Insbesondere in der Industrie besteht ein hoher Bedarf, da mehr als die Hälfte der Firmen die Mitarbeiter:innenzahl ausbauen möchte.

Teilzeitarbeit auf dem Vormarsch

Ein weiteres Thema, das zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist Teilzeitarbeit. Laut Umfrageergebnissen hat sich der Anteil der Teilzeitarbeitskräfte in den letzten beiden Jahren bei 28 Prozent der Betriebe erhöht. Es scheint, dass immer mehr Menschen Teilzeit arbeiten möchten, um mehr Zeit für Familie und Freizeit zu haben.

Optimale Nutzung vorhandener Ressourcen

Kompetenzmanagement kann in Zeiten akuten Personalmangels helfen, indem es Unternehmen dabei unterstützt, ihre vorhandenen Mitarbeiter:innen optimal einzusetzen und deren Fähigkeiten und Kompetenzen bestmöglich zu nutzen. Durch eine umfassende Analyse der Kompetenzen und Fähigkeiten der vorhandenen Mitarbeiter:innen können Unternehmen ihre Stärken und Schwächen besser verstehen. Dies ermöglicht es, die Ressourcen gezielter einzusetzen und Aufgaben entsprechend den Fähigkeiten der Mitarbeiter:innen zuzuweisen.