KODE KompetenzAtlas: So funktioniert das Modell von Erpenbeck & Heyse

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Das Wort Kompetenz fällt heutzutage schnell, wenn es um die Themen Personal-, Führungskräfte- und Organisationsentwicklung geht. Werden Fähigkeiten, Wissen, Fertigkeiten, Interessen, Verhaltens- und weitere Merkmale zusammengefasst, die eine Person zur Problemlösungsfindung und effektiven Leistungserbringung aufweisen soll, spricht man von einem Kompetenzmodell. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen ein in der Praxis bei vielen Unternehmen eingesetztes Kompetenzmodell, den KODE® Kompetenzansatz von Erpenbeck & Heyse, vorstellen.

Die Grundlagen des KODE® KompetenzAtlas

In einer mehrstufigen, empirisch basierten Studie von Prof. Dr. John Erpenbeck und Prof. Dr. Volker Heyse entstand der aus insgesamt 64 Teilkompetenzen bestehende KODE® KompetenzAtlas. KODE steht als Abkürzung für Kompetenz-Diagnostik und -Entwicklung.

Strategische Kompetenzgruppen im KODE® KompetenzAtlas

Der KODE® KompetenzAtlas besteht aus den vier strategischen Gruppen der personalen, der Aktivitäts- und Handlungs-, der sozial-kommunikativen sowie der Fach- und Methodenkompetenz und unterteilt sich nochmals in je 16 Teilkompetenzen. Dahinter verbergen sich etwa zweihundertfünfzig Synonyme, die regionale, branchen- und tätigkeitsspezifische Unterschiede berücksichtigen. Nach Heyse und Erpenbeck beschreiben Kompetenzen die Fähigkeiten einer Person, in offenen Problem- und Entscheidungssituationen kreativ, individuell und selbstorganisiert zu handeln.

Bedeutung der personalen, Aktivitäts- und Handlungs-, sozial-kommunikativen sowie Fach- und Methodenkompetenz

Als personale Kompetenz bezeichnen die beiden Autoren die Fähigkeit zur Selbstkritik sowie produktive Werthaltungen, Einstellungen und Ideale zu entwickeln.

Die Befähigung, das gesamte Wissen und Können auch aktiv und willensstark umzusetzen, bezeichnet die Aktivitäts- und Handlungskompetenz.

Fach- und Methodenkompetenz befähigt zur Bewältigung scheinbar unlösbarer Probleme mittels fachlichen und methodischen Wissens.

Sozial-kommunikative Kompetenz meint das Vermögen, mit anderen kreativ zu kommunizieren und kooperieren.

Personale Kompetenz umfasst Loyalität, Werteorientierung, Eigenverantwortung, Glaubwürdigkeit, Einsatzbereitschaft, schöpferische Fähigkeit, Selbstmanagement, Offenheit für Veränderung, Humor, Mitarbeiterförderung, Hilfsbereitschaft, Delegieren, Lernfähigkeit, Ganzheitliches Denken, Zuverlässigkeit und Disziplin.

Teilkompetenzen der Aktivitäts- und Handlungskompetenz sind beispielsweise Entscheidungsfähigkeit, Belastbarkeit, Ausführungsbereitschaft, Optimismus, ergebnisorientiertes Handeln und Beharrlichkeit.

Konfliktlösungs-, Problemlösungs-, Kommunikations-, Anpassungs- und Verständnisfähigkeit sind Teilkompetenzen der sozial-kommunikativen Kompetenz, während analytische Fähigkeiten, Organisationsfähigkeit und Expertise der Fach- und Methodenkompetenz zugeordnet werden.

Wechselseitige Abhängigkeiten im KODE® KompetenzAtlas

Überschneidungen und wechselseitige Abhängigkeiten werden im KODE® KompetenzAtlas klar ersichtlich. Durch den clusterhaften Aufbau ist es möglich, anhand der Zuordnung auch die Zusammenhänge einzelner Teilkompetenzen aufzuzeigen. Beispielsweise fällt die Teilkompetenz Einsatzbereitschaft in die personale (P) sowie in die Aktivitäts- und Handlungskompetenz (A) und wird daher dem Feld P/A zugeordnet.

KODE® KompetenzAtlas, Quelle: KODE GmbH, 2019

Operative Kompetenzen im KODE® KompetenzAtlas

Neben den vorgenannten strategischen Kompetenzen werden im Modell Wissen, Fertigkeiten und Qualifikationen gesondert als operative Kompetenzen als elementare Voraussetzung für die Handlungsfähigkeit angesehen. Die zwölf operativen Kompetenzen umfassen die äußere Erscheinung, Berufs-, EDV- und Sprachkenntnisse, Ausbildung, Moderations- und Präsentationserfahrung, Projektmanagement-, Auslands-, außerfachliche sowie Führungs- oder Expertenerfahrung.

Strategische und operative Kompetenzen, Quelle: Heyse & Erpenbeck, 2009, S. XVI

KODE® Kompetenzansatz für Diagnostik und Entwicklung

Auf Basis des KODE® Kompetenzansatzes von Erpenbeck & Heyse steht uns ein ein wissenschaftlich begründetes Verfahren zur Kompetenzdiagnostik und Kompetenzentwicklung zur Verfügung.

Quellen:

Heyse, Volker (2007): Strategien – Kompetenzanforderungen – Potenzialanalysen. In: Heyse, Volker & Erpenbeck, John (Hrsg.): Kompetenzmanagement. Methoden, Vorgehen, KODE® und KODE®X im Praxistest. Münster: Waxmann Verlag,
S. 11-164

Heyse, Volker & Erpenbeck, John (2009): Kompetenztraining. Informations- und Trainingsprogramme. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag

Heyse, Volker (2017): KODE® und KODE®X – Kompetenzen erkennen, um Kompetenzen zu entwickeln und zu bestärken. In: Erpenbeck, John & von Rosenstiel, Lutz & Grote, Sven & Sauter, Werner (Hrsg.): Handbuch Kompetenzmessung: Erkennen, verstehen und bewerten von Kompetenzen in der betrieblichen, pädagogischen und psychologischen Praxis. 3. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag, S. 245-265

KODE GmbH (2019): KODE® KompetenzAtlas. Herzstück der Kompetenzdiagnostik, Kompetenzentwicklung und des Kompetenzmanagements. https://www.kodekonzept.com/wissensressourcen/kode-kompetenzatlas/